Wenn wir uns getroffen und verletzt fühlen, dann kommt oftmals sehr schnell der Impuls auf, es dem anderen mit gleicher Münze heimzuzahlen. Das, durch das wir getroffen werden und was uns schmerzt, ist dabei ganz individuell. So kann bereits ein unachtsames Wort des anderen einen Groll in uns aufkommen lassen oder aber wir fühlen uns ungerecht behandelt und nicht gesehen.
Bei einem Streit ist der „Gegenangriff“ ein sehr beliebtes Mittel, durch das wir uns schützen möchten. Dabei geht es darum, dass wir uns von dem Schmerz ablenken und den anderen daran hindern wollen, uns weiterhin wehzutun. Selbst bei Menschen, die uns sehr nah am Herzen liegen, wird dieser Drang verfolgt – und genau an diesem Punkt wird die Unsinnigkeit sehr deutlich. Denn wir wollen einen Menschen verletzten, den wir lieben. Das kann sogar noch bei der Partnersuche über 60 passieren.
Nun geht es nicht darum, dass du dir alles gefallen lassen musst. Sondern es ist von großer Bedeutung, dass du zeigst, was dich schmerzt und du deine Grenzen aufzeigst. Doch der Impuls, sich bei einem Konflikt zu schützen ist sehr wichtig. Nun die wichtige Frage: Müssen wir andere verletzen, damit wir uns wehren können?“
Der alte Grundsatz: „Auge um Auge“
Schon Martin Luther King sagte „Der alte Grundsatz ‚Auge um Auge‘ macht schließlich alle blind.“
Sicherlich sind Emotionen ein Teil unseres Lebens und daher macht es weder Sinn diese zu unterdrücken noch zu verstärken. Aber wir müssen lernen, diese zu verstehen, denn dann wird alles leichter und die Beziehung zu unseren Mitmenschen entspannter. Wenn wir unsere eigenen Emotionen nicht verstehen, dann wird alles kompliziert. In dem Moment sind wir gefangen im Schmerz und werden von der Angst angetrieben.
Rache in der Liebe zahlt sich selten aus
Jeder kennt das Sprichwort „Rache ist süß“ und jeder dritte Deutsche würde es gern dem (Ex-)Partner heimzahlen, was er einem angetan hat, vor allem wenn dieser untreu war (ist). Dabei ist die Spannbreite der Vergeltungsschläge enorm: Das startet beim zerkratzten Autolack bis hin zum Rachesex. Doch wird damit wirklich ein Sieg errungen?
Wenn wir uns angegriffen, verletzt, betrogen, erniedrigt oder ausgenutzt fühlen, dann entsteht der Wunsch nach Rache. Dem anderen soll die erlittene Kränkung heimgezahlt werden: Gleiches mit Gleichem vergelten und damit Gerechtigkeit und das eigene Selbstwertgefühl wieder herstellen. Der Wunsch, dass der andere ebenso leidet wie man selbst, dass er spürt, wie weh sein Handeln tut, schafft Genugtuung. Aber der Racheakt dient auch dazu, den anderen dafür zu bestrafen, was er einem angetan hat. Man will ihm eins auswischen und damit signalisieren „Mit mir nicht!“. In Beziehungen sind die häufigsten Anlässe für eine Revanche Fremdgehen, sexuelle Vernachlässigung oder Verlassen werden. All das sind Ereignisse, die Seelenschmerz mit sich bringen und damit stellen sie eine fundamentale Kränkung dar. Auf der Suche nach einem neuen Partner? Hier geht es zu Parship.
Lohnt sich Rache, die Revanche für erlittenes Liebesunrecht?
Also stelle dir einmal die Frage „Was bringt dir die Rache?“. Genugtuung? Befriedigung? Und/oder vielleicht das Gefühl, dass du die Kontrolle und damit die Macht behältst? Ist danach die Gerechtigkeit in der Partnerschaft wieder hergestellt oder nach dem Ende der Beziehung ein Ausgleich erreicht, durch den die Wunden geheilt werden?
Der Berliner Paartherapeut Dr. Wolfgang Krüger ist der Meinung, dass nicht wirklich an dem ist. Er begegnet im Laufe seiner Arbeit immer wieder Paaren, die mit Rachegefühlen konfrontiert werden. Er zeigt in seinem Buch „So gelingt die Liebe, auch wenn der Partner nicht perfekt ist“, wie es möglich ist, dass die Liebe gelingen kann – auch wenn der Partner nicht perfekt ist. Es ist sinnvoll, wenn man sich um seine eigene Entwicklung kümmert und mit der lebendigen Stimmung versucht, die festgefahrenen Partnerschaftsprobleme zu überwinden. Auf diese Weise ist es laut Dr. Krüger möglich, 90 % der Partnerschaften erheblich zu verbessern. Auf der Suche nach einem neuen Partner? Hier sind die Partnerbörsen im Vergleich.
Fazit: Racheaktionen lohnen sich nicht
Selbst wenn es dich noch so in den Fingern juckt, zum Gegenschlag auszuholen, stoppe dich selbst, bevor du etwas tust, was du später bereuen könntest. Zwar mag eine Affekthandlung entlastend wirken, doch die großen Rachenummern rächen sich oftmals selbst. Ein amerikanischer Psychologe, der Probanden Racheakte ausführen ließ, fand heraus, dass viele Menschen den emotionalen Nutzen von Rachehandlungen überschätzen. Vorab hatten die Probanden versichert, dass sie sich im Anschluss besser fühlen werden, doch bereits 10 Minuten später stellte der Wissenschaftler das Gegenteil fest. Die Ursache ist, dass die Rache die unschönen Gefühle verlängert, von denen die Vergeltungsgelüste ausgelöst wurden. Im Anschluss fühlten sich die Rächer mies und grübelten weiter über das Problem bzw. die auslösende Angelegenheit. Die seelischen Wunden blieben offen. Die Wissenschaftler spekulieren, dass womöglich die Rache dem Selbstbild „ich bin ein guter Mensch“ widersprach. Partnerbörsen im Test sind hier zu finden.
3 Regeln für den Umgang mit den Rachegefühlen in der Liebe
1. Regel
Bewahre Ruhe! Auch wenn deine Wutgefühle noch so stark sind, gehe erstmal besonnen an die Sache heran. Spreche zuerst mit Freunden, schaffe Distanz – indem du möglicherweise vorübergehend ausziehst.
2. Regel
Spreche mit deinem Partner über deine Gefühle! Hast du erstmal tief Luft geholt, dann solltest du versuchen mit deinem Partner zu reden und herausfinden, ob und wie die Beziehung weiter laufen soll. Dabei können dann auch deine Wutgefühle zur Sprache kommen, aber das, ohne sie als Drohung einzusetzen.
3. Regel
Erst denken, dann handeln! Im Affekt kann Rache süß sein, aber sie kann auch einen fatalen Teufelskreis in Gang setzen. Bevor du die schweren Geschütze auffährst, überlege dir, was du a) damit bewirken und wie du b) dabei dastehst. Denn merke dir, ein Vergeltungsschlag ist auf die Dauer nur peinlich für dich.
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