„Die Eifersucht lässt dem Verstand niemand genügend Freiheit, um die Dinge zu sehen, wie sie sind!“ (Miguel de Cervantes)
Eifersucht ist ein Gefühl, das ein jeder mindestens schon einmal gespürt hat. Die Auslöser dafür ist vielfältig: Die alten Urlaubsfotos mit der Ex-Freundin, die einem beim Aufräumen in die Hände fallen, eine unbekannte Nummer auf dem Handy-Display, eine alte Schulfreundin, die er letztens angelächelt hat, als man sich zufällig in der City traf ….
Im Kontext von Liebesbeziehungen ist Eifersucht, die auch als romantische Eifersucht bezeichnet wird, eine Empfindung, die wir dann erleben, wenn wir die Beziehung mit dem Partner bedroht sehen. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn der Eindruck entsteht, dass der Partner ein vermehrtes Interesse an einer anderen Person zeigt oder eine andere Person an dem Partner. Schwierig ist es zudem, wenn der Partner weiterhin mit der Ex-Freundin gut befreundet ist oder aber in mehrdeutige, undurchsichtige Situationen involviert scheint. Wie intensiv in dem Moment die Gefühle der Eifersucht erlebt werden, das ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Einer davon ist die Persönlichkeit. So kann der eine vor Eifersucht schier verrückt werden, während der andre in der gleichen Situation noch nicht einmal mit der Wimper zuckt. Das wird auch von dem selbst eingeschätzten Selbstwertgefühl einer Person beeinflusst. Je unsicherer sich ein Mensch fühlt, desto intensiver erlebt er die Eifersucht. Aus diesem Grund gilt es, ein gesundes Selbstwertgefühl zu haben, denn dieses ist der beste Schutz gegen quälende Gefühle. Aber nicht nur die eigene Persönlichkeit hat einen Einfluss auf das Gefühl der Eifersucht, sondern auch die Beziehung an sich, die mit dem Partner geführt wird. Auch sie kann mehr oder weniger der Nährboden für Eifersuchtsgefühle sein. Menschen mit einem hohen Vertrauen in ihren Partner und einem starken Commitment zur Beziehung erleben weniger Eifersucht. Das heißt, je enger die Bindung an den Partner ist, desto weniger Angst besteht, diesen zu verlieren. Daher zeigt sich Eifersucht häufig in recht jungen Partnerschaften, in denen eine stabile Bindung und Vertrauen erst aufgebaut werden müssen. Und das ist im Zeitalter von Facebook & Co. schwieriger denn je! Wer noch einen Partner sucht, der kann die online Partnervermittlung nutzen.
Digitale Eifersucht! – das klingt absurd!
Sicherlich klingt „digitale Eifersucht“ absurd und das ist es auch –, aber zugleich ist es auch menschlich. Durch die sozialen Netzwerke wie Facebook, MySpace oder StudiVZ sowie Partner Portale im Internet bieten sich schier unbegrenzte Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Es ist möglich Freude zu „adden“, also sie zum eigenen Netzwerk hinzuzufügen, Partyeinladungen zu versenden und viel Zeit in virtuelle Spiele zu stecken. Aber diese Netzwerke bieten auch viel Raum für Eifersucht: Mit wem posiert X auf dem letzten Partybild? Warum sind Y und der Z denn auf einmal Freunde? Haben die eventuell etwas miteinander? So viel Informationsüberschuss kann einfach tödlich sein: Für die reelle, nicht virtuelle Beziehung. „Ich hasse mich dafür: Jedes Mal, wenn er einer fremden Unbekannten einen angeblich rein freundschaftlichen Liebesschwur auf seiner FB-Pinnwand hinterlässt, bestrafe ich ihn dafür.“
In dem Moment kracht es in der Beziehung. Er erklärt ihr, wer die Frauen sind und warum sie was geschrieben haben oder warum er selbst nicht versteht, warum sie was geschrieben haben. Doch danach ist seine Partnerin nicht beruhigt. Sie pflegt die Revanche-Rache und schreibt ihren männlichen FB-Freunde, die auf ihrer Pinnwand antworten –, worauf sich ihr Partner über die vielen männlichen Zuschriften wundert. So geht das Spiel hin und her. Dafür schämt sie sich, aber wenn ihre digitale Eifersucht brodelt, dann kann sie halt nicht anders. Und eben aus diesem Grund ist das Paar nicht mehr zusammen. Viele sind sich sicher, denen das bereits passiert ist: Bei Facebook ist das Zerstörungspotenzial enorm.
Die digitale Eifersucht wird durch Facebook gefördert
Das genannte Beispiel ist kein Einzelfall, sondern kanadische Psychologen haben herausgefunden, dass die zunehmende Nutzung von Facebook die digitale Eifersucht fördert. Es wurden 300 Studentinnen und Studenten von dem Forscherteam um Amy Muise befragt und dabei kam folgendes Ergebnis heraus: Durch Facebook werden die Partner mehrdeutigen Informationen über ihre Partner ausgesetzt, zu denen sie ansonsten keinen Zugang haben. Eben diese neuen Informationen sind es, die zum weiteren Facebook-Gebrauch anstacheln. Das ist ein ewiger Kreislauf. Noch ein Tipp für diejenigen, die noch einen Partner suchen: Das ist die beste Partnerbörse.
Vier Situationen heizen der Theorie nach, die Eifersucht an:
• Wenn der Partner Interesse an einer anderen Person signalisiert
• Wenn eine andere Person Interesse am Partner zeigt
• Wenn der Partner mit früheren Partnern Kontakt hat
• Wenn der Partner in mehrdeutige Szenen involviert ist
Von Facebook werden all diese Möglichkeiten auf einem Silbertablet serviert.
Wie mit der digitalen Eifersucht umgehen?
Die sozialen Netzwerke wie WhatsApp, Facebook & Co sowie Portale wie Parship machen es möglich: ständig erreichbar, ein veröffentlichtes Privatleben und Freunde auf der ganzen Welt. Aber hier gibt es eben auch die Schattenseiten: die digitale Eifersucht.
Selbst ein Mensch, der nicht zur Eifersucht neigt, kann durch die ständige Erreichbarkeit seines Partner und der Transparenz des Privatlebens genervt und gestresst werden. Das Handy piept und kündigt damit jede neue Nachricht an – das ist einer Beziehung nicht gerade zuträglich. Dadurch wird die Intimität zwischen den Partnern deutlich gestört. Hier drei Tipps wie man am klügsten mit der digitalen Transparenz umgeht:
1. Offen sein
Es ist ratsam, wenn man mit den eigenen Ängsten offen umgeht und diese auch dem Partner verdeutlicht. Es ist wichtig dem Partner mitzuteilen, wenn bestimmte digitale Aktivitäten ein Fragezeichen auslösen. Das bedeutet, man muss sich trauen, seine Unsicherheiten dem Partner zuzumuten.
2. Der Wir-Identität vertrauen
Es sollten als Paar klare Absprachen getroffen werden und jeder sollte dem anderen sein Vertrauen schenken. Ein jeder darf ein eigenes Leben führen. Nicht alles zu teilen, dass bedeutet nicht, dass gleich Misstrauen angebracht ist. Ist ein einer Beziehung eine gesunde Vertrauensebene vorhanden und eine starke Wir-Identität, dann stellt das kein Problem dar.
3. Bis hier hin und keinen Schritt weiter
Wie ist es möglich, beim Treffen mit dem Partner die ständigen Unterbrechungen durch Nachrichten der sozialen Netzwerke zu unterbinden? Das ist ganz einfach: Der PC, das Handy etc. gehören aus, wenn man seine Zeit mit dem Partner verbringt. Denn, nur so ist es möglich, das Gefühl zu vermitteln, dass man sich Zeit für den anderen nimmt und ist in der Lage Geborgenheit zu vermitteln.
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