Es handelt sich eigentlich um ein typisch männliches Syndrom: Beziehungsangst!
Das Bild von einem Paar, in dem Sie von Hochzeit, Familie und eigenen Haus träumt und er sich krampfhaft an seine Junggesellen-Freiheit klammert, ist dabei jedoch ein längst veraltetes Klischee. Oder sagen wir besser, es ist auf dem besten Weg, ein solches zu werden. Denn Beziehungsangst ist ein Phänomen, das auch immer mehr Frauen kennen.
Dabei kann Beziehungsangst wie bei den Männern auch ganz verschiedene Gründe haben.
Die Beziehungsangst kennt viele Gesichter: Carpe diem anstelle von Zukunftsplanung, keine Lust Verpflichtungen einzugehen, Angst vor Enttäuschungen. So ist es möglich, das Single-Dasein aus Frust, Angst oder auch aus reinem „Egoismus“ einer festen Beziehung vorzuziehen. Besonders Letzteres scheint bei den Damen eine neue Tendenz darzustellen. Dabei sieht doch die traditionelle Rollenverteilung vor, dass sie es ist, die versucht das Nest zu bauen, während er sich seinem Jagdinstinkt hingibt. Frauen, die sich aufgrund ihres Freiheitsdrangs und aus egoistischer „Beziehungsangst“ gegen eine feste Beziehung entscheiden, treffen entsprechend oft auf Unverständnis. Auf der Suche nach Casual Dating?
Aber der gesellschaftliche Wandel ist nicht aufzuhalten. Hier 10 Gründe, die bei einer Frau, die ansonsten typisch männliche Beziehungsangst auslösen können. Wer weiß, vielleicht erkennst du dich ja wieder in dem einen oder anderen Argument.
Grund 1: keine Zeit für eine Beziehung
Es ist einfach unglaublich, wie viel Energie und Zeit es kostet, einen Job zu haben und diesen zu behalten. Überstunden sind etwas alltägliches, ebenso wie Stress und Druck. Die Konkurrenz ist stark, zahlreich und zudem in bestimmten Domänen und hierarchischen Positionen auch gnadenlos. Das persönliche Engagement mit Haut und Haaren ist oftmals die einzige Möglichkeit sich durchzusetzen und zu behaupten, um den eigenen Status zu verteidigen.
Das Resultat ist, du kommst abends erschöpft nach Haus und musst dann noch trotz aller Müdigkeit kochen, den Hund Gassi führen… Wer hat da bitte noch Zeit für einen Partner? In der wenigen Zeit, die dir noch bleibt, möchtest du einfach nur noch relaxen, dich erholen und deine Ruhe haben um deine Lieblingsserie im TV anzusehen oder um mit der Freundin zu telefonieren… Welcher Partner gibt sich schon damit zufrieden, nur den Lückenbüßer zu mimen? Das trifft auch auf die Partnersuche ab 60 zu.
Das Fazit ist, die wenige Freizeit die dir vergönnt ist, genießt du du lieber allein, als dir Vorwürfe machen zu lassen.
Grund 2: Die Partnersuche wird immer schwieriger
Mit den Jahren wird es immer schwieriger den richtigen oder überhaupt den potenziellen Partner zu finden. Eine Möglichkeit ist, sich online auf Parship oder anderen Portalen umzuschauen.
Warum ist das so? Ganz einfach: Zum einen machen sich die Prachtexemplare ohne Traumfrau an ihrer Seite rar. Und zum anderen weil du selbst immer anspruchsvoller wirst. So ist eine nette Liebelei, die dich mit 20 monatelang beflügelt hätte, lässt bei dir mit 30 eher einen faden Déjà-vu-Effekt aufkommen. Das hatte ich doch schon einmal… das bringt eh nichts…
Die Beziehung, die du dir wünschst, soll jetzt tiefer gehen, der Partner soll interessant sein und dieselben Werte teilen, die dir all das gibt, was du benötigst …. und das ist plötzlich viel mehr als früher.
Nur noch selten erlebst du Glücksmomente, wo du einen tollen Menschen kennenlernst, aber dann erfahren musst, dass er/sie bereits vergeben ist. Das ist die beste Partnerbörse.
Grund 3: Das Vertrauen fehlt
Es ist nicht einfach, einem anderen Menschen zu vertrauen. Besonders dann, wenn man ihn erst seit kurzem kennt. Und noch mehr, wenn man in der Vergangenheit enttäuscht wurde.
Du stellst dir Fragen, wie: Wie soll ich nach einem Vertrauensbruch noch den Mut aufbringen, einen neuen Menschen wieder mein grenzenloses Vertrauen entgegenzubringen? Es heißt immer: Die Zeit heilt alle Wunden, aber das kann doch ganz schön lange dauern. Und manchen Wunden heilen einfach nie komplett ab.
Es geschieht auch nicht selten, dass man nach einer herben Enttäuschung den neuen Partner für den eigentlich verantwortlichen zahlen lässt – selbst wenn das unbewusst geschieht. Wieder willen wird dem neuen Partner, aus Angst wieder verletzt zu werden, Misstrauen entgegen, obwohl dieser das gar nicht verdient hat.
Selbst wenn man noch nicht böswillig hintergangen wurde: Es reicht oftmals schon allein die Tatsache, dass man an die große Liebe geglaubt hat, um sie dann scheitern zu sehen. Das kann ebenfalls Grund genug sein, um einem neuen Liebesglück zu misstrauen.
Grund 4: Der solide Panzer
Niemand will angreifbar oder verletzlich sein. Somit wird eine Menge Energie, Vertrauen und Mut benötigt, um einen anderen Menschen Zutritt zu seinem Herzen einzuräumen und ihm dadurch, Einblick in das tiefste Innerste und den intimsten Gefühlen zu gewähren.
Es besteht immer die Gefahr, dem anderen das Eigene wahre Ich zu offenbaren und dann vielleicht doch verlassen zu werden. Es gibt in der Liebe eben keine Garantie und die Folgen einer solchen Enttäuschung können verheerend sein.
Die einfachste Lösung, um sich vor solchen Verletzungen zu schützen ist es, sich gar nicht erst zu öffnen. Dafür wird eine riesige Schutzmauer aufgebaut, damit niemand nah genug an einen herankommen kann, um einem weh zu tun. Die Glücksmomente werden dann in anderen Bereichen gesucht, wie Job, Freunde, Familie, Hobbys….
Warum also, sollte man sein eigenes Wohlbefinden von einer einzigen Person abhängig machen, wenn man sein eigenes Glück auch selbst in die Hand nehmen kann?
Grund 5: Liebe oder Karriere?
Karriere zu machen ist nicht ganz einfach und schon gar nicht als Frau. Da müssen wir uns nichts vormachen: Auch wenn der gesellschaftliche Wandel im vollen Gang ist, so sind die Frauen in diesem Bereich noch weit von der Gleichberechtigung entfernt.
Die Folge ist, dass Frau doppelt so hart arbeiten muss, damit sie beruflich ihr Ziel erreicht. Wer kann es sich da schon erlauben, wertvolle Zeit und Energie in eine Beziehung zu stecken? Die Liebe kann warten, dazu ist später auch noch genügend Zeit vorhanden.
Doch seien wir ehrlich: Ein guter Job und hin und wieder eine nette Beziehung – oder auch nur ein heißer One-Night-Stand um sich etwas Gutes zu tun – das ist doch völlig ausreichend.
Lese die Gründe 6 bis 10 im 2. Teil von: Beziehungsangst: Bin ich bereit für eine Beziehung?
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